Besticktes Nadeletui

Besticktes Nadeletui

Nach einem strengen halben Jahr mit wenig Zeit melde ich mich nun zurück, mit dem Ziel wieder regelmässig über meine Projekte zu berichten.

Einige Werkeleien habe ich im letzten halben Jahr aber doch gefertigt.
So habe ich meiner Schwester zur Weihnachten ein Nadeletui bestickt, in dem sie ihre Gebendenadeln oder auch Nähnadeln verstauen kann.
Leider kenne ich keine originale Vorgabe eines Nadeletuis, weshalb ich nur Vermutungen über die Form und Machart anstellen konnte.

Musterbeispiele für eines "Kreuzmusters" aus dem 12. Jahrhundert

Das Muster habe ich von verschiedenen Bildquellen aus dem 12. Jahrundert  adaptiert. 
Als Stickgrund diente mir ein Leinengrund mit 12 Fäden pro Centimeter. Gestickt habe ich mit naturgefärbtem Seidengarn von Gloirana, sowie einem krapprot gefärbtem Seidengarn dass ich an der "International Living History Fair" in Leicester (UK) gekauft habe. 



Damit das Etui seine Form nicht verliert und die Nadeln beim reinstecken einen Wiederstand haben habe ich einen Kern aus Pergament eingearbeitet.  Und damit sich das Etui trotzdem schön zuklappen lässt, ist das Pergament in 3 Stücke unterteilt. Über dem Pergament folgt beidseitig eine Schicht aus weichem Wollstoff, danach aussen das bestickte Stück Leinen und innen ein gelbes Seidenfutter aus Taft. Das Seidenfutter ist leider etwas zu fein für die mittelalterlichen Nadelspitzen. 
Die Bändchen die das Etui verschliessen sind geloopt. 

Gloriana Seidengarn und Stickgrund ist zum Beispiel bei Univers Broderie erhältlich. 



Almosenbeutel II: Sticken

Ein zukünftiger Almosenbeutel
Nach meinem ersten Versuch einen Almosenbeutel zu besticken, war ich nicht ganz so glücklich. Durch das Flinkhandforum bin ich dann auf diese Seite hier gestossen, wymarc.com, mit wunderschönen Stickvorlagen für Almosenbeutel.
Leider sind die Vorlagen allesamt von Almosenbeutel für das 14. Jahrhundert, aber das soll mich nicht abhalten. Ich habe ein Muster ausgewählt, es versucht nach zu sticken, und es sieht traumhaft aus. Das ist der Beweis, es geht doch mit dem Sticken.

Da ich ja sowieso daran arbeite Borten und Muster fürs 12. Jahrhundert zusammen zu tragen, werde ich sicherlich auch mal noch einen fürs 12. Jahrhundert passenden Almosenbeutel besticken. Aber erst mache ich mal den hier fertig, sofern da irgendwann mal ein Ende in Sicht ist.  
Als Stickgarn, habe ich Sticktwist von Anchor gewählt. Der Stickgrund ist aus Leinen.

Almosenbeutel I



Bestickter Almosenbeutel
Mein erster Almosenbeutel ist fertig. Eigentlich ist er ja ein Versuchsobjekt, aber für das gefällt er mir doch ziemlich gut.
Ich habe mich bei diesem Stück das erste Mal im Sticken geübt und Lehrgeld bezahlt. So werde ich das nächste Stück auf Stickleinen sticken, mit einem abzählbaren Muster und mich erst ein wenig im Sticken üben, bevor ich mich an schwierige Stickereien wage.

Ursprünglich wollte ich einen Byzantinischen Reliquien Beutel aus Beromünster als Vorlage nehmen. Ich habe jedoch schon bei den ersten Probestichen gemerkt, das mir die Übung fehlt und das Muster viel zu grob werden würde. Somit habe ich mich entschieden einen stark vereinfachten Almosenbeutel zu besticken.

Byzantinischer Reliquien Beutel. 10.Jh. oder 11.Jh.
Stiftskirche St. Michael, Beromünster/ Schweiz

Das Muster meines Beutels ist mit Sticktwist von Anchor auf Bourette Seide gestickt. Gefüttert habe ich den Almosenbeutel mit einem blassgrünen Seidentaft.
Die kleinen Viertelkreise habe ich auf der linken Stoffseite vorgezeichnet, mit Rückstich umrahmt und mit Plattstich ausgefüllt.